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Kunstlicht bei Nacht - Ansätze für eine naturbewusste Außenbeleuchtung

Kunstlicht bei Nacht - Ansätze für eine naturbewusste Außenbeleuchtung

Die Nächte werden heller

Seit der Erfindung der ersten Glühlampe Ende des 19. Jahrhunderts haben die Menschen begonnen, ihre Umgebung und auch den Nachthimmel systematisch aufzuhellen.          Mit jedem Technologiesprung wurde die Aufhellung des Nachthimmels immer weiter intensiviert und heute erleben wir, wie sich die LED-Technik zunehmend durchsetzt und für maximale Lichtausbeute bei Straßenlaternen und Außenbeleuchtung sorgt.

                                                                          Der Effekt einer Abwesenheit von völliger Dunkelheit durch künstliches Licht wird wertend als Lichtverschmutzung bezeichnet. Denn ein Mangel an Dunkelheit bringt zahlreiche negative Einflüsse für Natur und Umwelt. Die zu hellen Nächte stören nicht nur den Biorhythmus von Säugetieren, sondern schaden auch vielen nachtaktiven Insekten, für die das künstliche Licht oftmals zu einer tödlichen Falle wird.

Das Naturschutzgesetz (§ 21 NatSchG) schreibt bei Neuanlagen und Sanierung der Straßenbeleuchtung vor, diese nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechend mit insektenfreundlicher Beleuchtung auszustatten. Bis 2030 läuft eine Austauschfrist. Längst ist es unstrittig: Die Straßen- und Außenbeleuchtung darf kein Insektenkiller sein und gleichzeitig gilt es auch, andere lichtsensible Tierarten zu schützen.

LED-Technik kann viel mehr als nur Strom sparen

Während die LED-Technik zuletzt in erster Linie damit gepunktet hat, in den Kommunen Strom zu sparen, beginnt heute ein Umdenken. Umweltschonende Ansätze in der Elektronikentwicklung ermöglichen innovative Leuchtenkonstruktionen, die das Licht gezielt lenken, schalten, dimmen und an die Umweltbedingungen anpassen können. Damit kann der Grundsatz zur Beleuchtungsstärke „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ technisch optimal umgesetzt werden, wie dies in der Einleitung von DIN EN 13201 Teil 2 Stand 2016 gefordert wird.

Leuchtdioden ermöglichen eine große Designflexibilität, um die naturschutzrechtlichen Vorgaben zukunftssicher zu erfüllen. Nicht zuletzt auch die Auswahl der passenden LED-Komponente aus einer fast unüberschaubaren am Markt verfügbaren Vielfalt, kann einen relevanten Beitrag leisten, die Lichtquellen weniger schädlich für die Insektenfauna auszugestalten.

Die Lichtfarbe ist wichtig - Nichia bringt als erster LED-Hersteller neue Optionen

Im Rahmen der technischen Ausgestaltung von Lichtquellen, deren Emission weniger schädlich für Insekten und lichtsensible Tiere wirken soll, werden gelbliche bis warmweiße LEDs mit sehr geringen Ultraviolett- und Blauanteilen eingesetzt, weil dieses Spektrum eine niedrigere Anlockwirkung für nachtaktive Lebewesen zeigt.

Der weltmarktführende LED-Hersteller Nichia hat seine Hochleistungs-LEDs der Serie 219, die bereits bewährt in der Straßen- und Außenbeleuchtung Einsatz finden, mit neuen warmweißen Lichtfarben erweitert: 2,500K / 2,200K / 2,000K / 1,800K.

Dabei ist die Version 219F mit der Farbtemperatur 1800K eine echte Alternative zu Natriumdampf-Hochdrucklampen, die bisher unabdingbar in der nostalgischen Landschaftsbeleuchtung Einsatz finden. Neben der Anpassung der Farbtemperatur ermöglicht die LED-Technik eine Lichtquelle ohne umweltschädliches Quecksilber, die insgesamt eine bessere Farbwiedergabe im Vergleich zur konventionellen Technologie bietet. Je nach individuellen Anforderungen der Straßenbeleuchtung können auch die anderen Lichtfarben Einsatz finden.

Für naturbewusstes Licht ist Sorgfalt in der Praxis gefragt

Das künstliche Licht bietet uns Menschen Sicherheit, schafft eine Wohlfühlatmosphäre und begleitet nach Sonnenuntergang in nahezu allen Lebenssituationen. Ein kompetenter Einsatz von LED-Technologien gemäß den geltenden Richtlinien (vgl. EU-Ökodesign-Richtlinie 2021), Normen und Schutzverordnungen bringt insgesamt große Vorteile.

LED-Technik gilt als eine umweltfreundliche Technologie, weil sie viel Energieeinsparungen ermöglicht und keine giftigen Substanzen (wie z. B. Quecksilber) in die Umwelt abführt. Die technischen Eigenschaften von LEDs bieten außerdem eine große Flexibilität bei der Elektronikentwicklung, die gezielt eingesetzt werden können, um naturbewusste Lichtquellen zu herzustellen.

Generell sollte künstliches Licht nur punktuell verwendet und nicht verschwendet werden. Nicht nur die Straßenbeleuchtung ist ein Grund für die immer heller werdenden Nächte, sondern auch der Anstieg von Außenbeleuchtung durch Schaufenster, Reklamen, Bürohäuser und Dekoration sowie in privaten Bereichen. Deshalb ist jeder Einzelne gefragt, bei der Auswahl und Installation von Außenlicht Sorgfalt im Hinblick auf die nachtaktiven Lebewesen walten zu lassen.

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